
Hausgemeinschaften - erstmalige Umsetzung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung
Am 29.9.2021 fand die Gleichenfeier für das neue Johann-Wilhelm-Klein-Haus, benannt nach dem „Vater der Blinden“, im 14. Wiener Gemeindebezirk statt. Damit entsteht die erste Wohn- und Pflegeeinrichtung für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen nach dem Modell der Hausgemeinschaften in Wien.
Diakoniewerk und Österreichische Blindenwohlfahrt (ÖBW), deren Zusammenarbeit bereits 2014 begann, legen besonderen Schwerpunkt auf die Begleitung von blinden Menschen mit Demenz. Nun setzen sie mit dem Neubau des Johann-Wilhelm-Klein-Hauses gemeinsam ein innovatives Wohnmodell für Menschen im Alter um. Die Eröffnung des ersten Bauteils mit 90 Wohnplätzen ist im Herbst 2022 geplant. Die Fertigstellung des zweiten Bauteils soll zwei Jahre später erfolgen. Insgesamt werden 130 Menschen mit Sehbeeinträchtigung ein neues Zuhause finden. Besonderes Augenmerk wird auf eine erweiterte Barrierefreiheit für die Bewohner:innen gelegt.
Modell der Hausgemeinschaften
Das Johann-Wilhelm-Klein-Haus wird zukünftig nach dem Modell der Hausgemeinschaften geführt, einem innovativen Wohn- und Betreuungskonzept, welches das Diakoniewerk bereits an sieben Standorten verwirklicht hat und damit führend in Österreich ist. Seit 2007 begleitet das Diakoniewerk in Wien nach diesem Modell, das Individualität, Wohnqualität in familiärer Atmosphäre und an den persönlichen Bedürfnissen orientierte Pflege und Betreuung in den Vordergrund stellt.
In jeder Hausgemeinschaft leben zwölf bis vierzehn Personen. Neben einem eigenen Zimmer mit Vorraum, Bad und WC zeichnet diese Wohnform ein großer Gemeinschaftsbereich bestehend aus Wohnküche und -zimmer aus. Mitarbeiter:innen gestalten gemeinsam mit den Bewohner:innen den Alltag und unterstützen bei der Pflege. Das Angebot richtet sich an Menschen im Alter mit Unterstützungsbedarf sowie Menschen mit Demenz. Erstmals wird dieses Hausgemeinschaften-Modell nun für Menschen mit Sehbeeinträchtigung umgesetzt.
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