
Kaum gestartet, kam Corona. Krisenalltag im Quartier.
Eva Engelits erlebte einen turbulenten Start in ihre neuen Arbeitsaufgaben als Wohnkoordinatorin im Diakoniewerk Salzburg. Für die Bewohner*innen war sie wochenlang nur die vertrauensvolle Stimme am Telefon.
Eva Engelits begann Anfang März 2020 im Team der Stadtteil- und Quartiersarbeit des Diakoniewerks in Salzburg. Kaum zwei Wochen als Wohnkoordinatorin der Lebenswelt Aigen im Dienst, forderte sie Corona so richtig heraus. „Es war wirklich turbulent. Ich arbeite Teilzeit, war gerade mal mit den Basics eingeschult, hatte einen groben Plan, wie ich alle Bewohner*innen persönlich kennenlernen und Vertrauen aufbauen kann, und dann kam Corona“, berichtet Engelits. Aus dem persönlichen Vorstellen wurde natürlich nichts, Flexibilität war gefragt. „Die Leute kannten nur meinen Namen aus einem Infobrief. Ich versuchte rasch Kontakte zu knüpfen, um sie in der Krisensituation auch begleiten zu können“, schildert die ausgebildete Sozialarbeiterin und Erwachsenenbildnern.
Die ersten Wochen war sie daher intensiv mit Telefonaten beschäftigt. Schließich hatte sie sich zumindest telefonisch bei allen Bewohner*innen vorgestellt, und bei dieser Kontaktform blieb es bis Mitte Mai auch hauptsächlich. „Ich war schon im Büro und man konnte bei Bedarf vorbeischauen. Aber im Grunde war ich die verlässliche Stimme, die sich alle 1 bis 2 Wochen per Telefon gemeldet hat“, berichtet Engelits. Dieser Notfallplan habe aber vielen die notwendige Sicherheit während des Lock-Downs gegeben.
Vertrauen und die Nachbarschaft wieder stärken
Anfang Juni zieht Engelits Resümee. „Ich bin jetzt dort, wo ich eigentlich vor drei Monaten sein wollte. Für mich ist es wie ein Reset. Ich starte fast bei Null“, erklärt sie. Die Lockerungen erleichtern ihre Arbeit, die Bewohner*innen schauen zunehmend im Büro vorbei. Sie haben Vertrauen gewonnen und kommen mit verschiedenen Anliegen zu ihr. „Ich habe mir vorgenommen in den nächsten Wochen alle Bewohner*innen persönlich kennenzulernen, die Veranstaltungen im Gemeinschaftsraum wieder zu starten. Das Bewohner*innen-Café wird schon sehnsüchtig erwartet“, freut sich die 38-Jährige, die besonders die vielseitige Lebenserfahrung der Senior*innen fasziniert.